Mittwoch, 27. Juli 2016

Lebenszeichen ...

Huhu!

Ich bin noch da. Allerdings bin ich noch in Urlaub und froh darüber. Die letzten Monate waren anstrengend und ich brauchte echt eine Pause.

Jetzt sinniere ich seit zweieinhalb Wochen über das Leben, genieße, hänge ab und versuche, mich in die Reihe zu kriegen. Was mir langsam gelingt. Denn ...
Alle freuten wir uns auf den Urlaub. Ich bemerkte an den heißen Tagen das Uhthoff Phänomen ganz besonders und war froh, das Tempo drosseln zu können, um Kraft zu sparen. Der Schub aus dem vergangenen Jahr, der ja mein linkes Bein lahmlegte, kam durch und es war wenig spaßig. Aber ich war im Endspurt. Organisierte die Abreise, wusch Wäsche, packte zusammen und goß meine Pflanzen und erholte mich immer wieder dazwischen.

Dann passierte eine Sache, die mich wirklich in eine leichte Schubnummer schickte. Negativer Stress im Großformat. Einige, die mit mir auf Facebook befreundet sind, haben es mitbekommen: Unser kleiner, süßer Kater wurde am 8. Juli von einem Auto erfasst. Direkt vor unserer Haustüre.

Ich hatte es mir gerade auf dem Sofa bequem gemacht, er hatte kurz davor noch mit mir gekuschelt und war losgetrabt, um eine Lokalrunde zu drehen, als ich das Herzblatt sehr laut nach mir brüllen hörte.

Er war schon losgelaufen, holte den schwerst verletzten Kater von der Straße und brachte ihn zu unserem Grundstück. Zu spät. Ich erhaschte noch einen Blick in seine grünen Augen und dann starb der Kleine. (Dummer Kerl ...)

Nachdem ich mich so um ihn bemüht hatte und er von einem traurigen Katerkloß  zu einer aktiven Schmusebacke mutierte, die sogar die eine oder andere Maus daher brachte, zerriss es mir das Herz. Und Trulla nutzte den Moment der Schwäche. Nicht gut.

Mein linkes Bein lahmte und mit ins Urlaubsgepäck kam ganz oben das Notfallkortison in Tablettenform und derlei Notfallmedis und die Gewissheit, dass in Brixen, in Südtirol Neurologen und ein Krankenhaus sind, die helfen können. So fuhren wir einige Tage später los. Schmerzenden Herzens, aber wohl wissend, dass die gebuchte, anstehende Pause jetzt mehr als notwendig sein würde, um mich wieder in Fluss zu bringen.

Was am Anfang gar nicht so easy war. Normalerweise lasse ich mich von Trulla ja nicht einschüchtern. Aber dieses Mal war alles etwas anders, ich trauerte und meine ohnehin etwas dünne Haut war irgendwie durchlöchert.

Jetzt, wo ich wieder da bin, gebräunt, voll mit Speckbrot, Wein, Eindrücken von Kühen auf saftigen Almwiesen, entspannter und erholter, kann ich wieder klar sehen. Der Schub war am 2. Tag in Südtirol gut abgeklungen, das Notfallplandings blieb dann doch im Koffer, wenngleich ich langsamer war. Was aber nichts macht, im Urlaub. :-)


Dennoch brauche ich die Tage, um mich weiter zu sortieren. Was mir auch gut tut. Zwischen diesen Müllgedanken, die ich gnadenlos in meine imaginäre Gedankenmülltonne haue, sind tolle Ideen und andere Dinge, die mir gefallen. Ich gebe das Hausfrauchen, lebe ein bisschen in den Tag hinein und gebe mir den Raum, den ich brauche, möchte.

Etwas, das auch zu kurz kam. Aber jetzt da ist und ich hatte am Anfang echt Mühe, damit zurecht zu kommen. Auf einmal Zeit zu haben .... für mich ... darüber in Kürze mehr .... das ist ein Lebenszeichen ....


Alles Liebe, 
Birgit 




Bilder: Birgit Bauer

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